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Fachkräftemangel bremst Vorarlberger Digital-Unternehmen in der Entwicklung

 

Bregenz, Feldkirch. Bei der Jahreshauptversammlung der Jungen Wirtschaft Vorarlberg (JWV) stand die JWV-Umfrage unter Vorarlberger Startup- und Online-Unternehmen im Fokus. Das Ergebnis: Mehr als 50 Stellen für Software-Entwicklerinnen und –Entwickler sind vakant – Tendenz stark steigend. Off-Shoring- bzw. Outsourcing-Tendenzen sind unmittelbare Folgen. Außerdem bestätigten die JWV-Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung den Vorsitzenden Alexander Abbrederis und sein Vorstandsteam mit Verena Eugster, Alexander Bitsche und Florian Wassel.

 

Vorarlbergs Startup- und Online-Unternehmen suchen händeringend nach geeigneten Fachkräften, so das Ergebnis einer qualitativen Umfrage der Jungen Wirtschaft Vorarlberg unter vierzehn führenden Betrieben der hiesigen Digitalwirtschaft. Kumuliert mehr als 50 Stellen für Software-Entwicklerinnen und -Entwickler wären in Vorzeige-Unternehmen wie Crate.IO, Webgears oder Si Speedstartstudio, um Beispiele zu nennen, unmittelbar vakant. Nur: Trotz der Standortqualität, der hohen Attraktivität der Arbeitsplätze sowie der Innovationskraft genannter Unternehmen sind Bewerbungen Ausnahme statt Regel. „Alle befragten Unternehmen gaben an, dass sich in Vorarlberg nur ganz schwer bzw. sogar überhaupt kein geeignetes Fachpersonal finden lässt“, fasst Alexander Bitsche, Vorstandsmitglied der Jungen Wirtschaft Vorarlberg, die alarmierende Situation zusammen. Er ist als einer der drei Gründer des Couponing-Startup Webgears selbst vom Fachkräftemangel betroffen – und musste vor wenigen Jahren die daraus resultierenden, notwendigen Schritte einleiten. „Wir mussten einen Teil unseres Kerngeschäfts nach Berlin und somit in die europäische Startup-Metropole auslagern“, erklärt Bitsche. Ein Schritt, vor dem derzeit offenbar viele Digital-Unternehmen stehen: 50 Prozent der Befragten gaben an, dem Fachkräftemangel nur mittels Off-Shoring bzw. Outsourcing entgegenwirken zu können.

 

Situation doppelt herausfordernd

Die so dringend gesuchte Berufsgruppe? Software-Entwicklerinnen und -Entwickler. Bei den befragten Unternehmen, die zusammen mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen, haben Software-Entwicklerinnen und Entwickler in einer Skala von 1 (geringe Ausprägung) bis 7 (hohe Ausprägung) einen Stellenwert von 6,8. „Die derzeitige Situation hindert naturgemäß vor allem Jungunternehmerinnen und –unternehmer an der Weiterentwicklung“, so Florian Wassel, Vorstandsmitglied der Jungen Wirtschaft Vorarlberg und Geschäftsführer der Digital Agentur TOWA. Die Situation in Österreich sei für Startups und Online-Unternehmen doppelt herausfordernd: „Auf der einen Seite kann die Infrastrukturentwicklung nicht mit den Marktbedürfnissen Schritt halten – auf der anderen Seite sind die digitalen Kompetenzen potenzieller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schlicht nicht ausreichend“, so Wassel.

 

Rahmenbedingungen auf Welteliteniveau

Die angekündigte Umsetzung des Startup-Pakets der Bundesregierung muss daher möglichst schnell Früchte tragen – werde als isolierte Maßnahme aber nicht ausreichend Wirkung erzielen, ist Peter Flatscher, Geschäftsführer der JWV, überzeugt. „Digital-Kompetenz muss tief in den Vorarlberger Schulen, im Rahmen der weiterführenden Ausbildung sowie in den Betrieben verankert werden. Ziel muss es sein, innovativen Unternehmen Rahmenbedingungen auf Welteliteniveau zu ermöglichen. Dass das auch in Vorarlberg gelingen kann, hat die heimische Industrie mit zahlreichen Leuchtturmunternehmen in der Vergangenheit eindrucksvoll unter Beweis gestellt“, verweist Flatscher auf den regionalen Benchmark. Die Junge Wirtschaft Vorarlberg ist nicht untätig – und in dieser Hinsicht mit der Landesregierung, dem WIFI, der Fachhochschule Vorarlberg und anderen wichtigen Playern in Vorarlberg in Gesprächen.

 

Vorstand bestätigt – 50 Jahre Junge Wirtschaft Vorarlberg
Bei der JWV-Jahreshauptversammlung am Mittwoch, den 29. März 2017, bestätigten die Mitglieder bei ihrer Wahl den Vorsitzenden Alexander Abbrederis sowie das Vorstandsteam mit Verena Eugster, Alexander Bitsche und Florian Wassel. Der Vorstand muss jährlich wiedergewählt bzw. bestätigt werden – maximal vier Jahre darf der gleiche Vorstand im Amt sein.

Auf den Vorstand wartet ein spannendes Jahr, denn genau vor 50 Jahren wurde der unabhängige Verein gegründet: „Als „Junge Wirtschaft“ 50 Jahre alt zu werden ist ein besonderer Spagat, den wir gerne machen. Wir sind heute voll am Puls der Zeit, haben aber eine starke, traditionelle Verwurzelung in der Region. Das werden auch die Feierlichkeiten im Juni aufgreifen“, erklärt Vorstandsmitglied Verena Eugster, die federführend für das Jubiläum verantwortlich ist.